Schützenverein Halen von 1952 e.V.
Chronik des Schützenvereins Halen
(Auszüge aus der Festschrift zum 50.Bestehen des Vereins im Jahr 2002)
Nach dem 2. Weltkrieg stieg durch die Besiedelung die Einwohnerzahl Halens, das vorher durch die Bauerschaft, Heuerhäusern und vereinzelter Bebauung geprägt war. Halen gehörte schon immer zum
Kirchspiel Wersen und auch das Freizeitangebot war größtenteils in den benachbarten Ortsteil ausgerichtet. Dem Schützenverein „Dütestrand“ Wersen von 1664 gehörten ebenfalls viele Halener Männer
an.
Bei einem geselligen Bierabend im Januar 1952 in der Gaststätte Mohrmann (heute Landhaus Halen) kam der Gedanke auf, einen eigenen Schützenverein zu gründen. Diese Idee sprach sich bald in Halen mit
Erfolg rum, weshalb am 10. Mai die Gründungsversammlung stattfand. Erster Präsident wurde Fritz Hoge. Die Wersener, aber auch viele „alte“ Halener Schützen waren über diese neue Entwicklung nicht
gerade glücklich.
Da der Verein über keinerlei Vermögen verfügte, wurde auf dem ehemaligen Flugplatz in Achmer Schrott gesammelt und an einen Händler aus dem Ruhrgebiet verkauft. Nach dem Verladen auf Waggons am
Halener Bahnhof zahlte der Schrotthändler nur einen Teil des Geldes aus und verschwand mit dem Rest auf Nimmerwiedersehen. Ein Luftgewehr und die Materialien für den im Bau befindlichen
Luftgewehrstand konnten dennoch gekauft werden. Dieser Stand befand sich zwischen den Ställen (heute Geschäft von Bärbel Köhler) neben der Gaststätte Mohrmann. Seit Oktober 1986 schießen Halens
Schützen im Vereinsheim an der Achmer Straße, das in dreijähriger harter Arbeit mit viel Eigenleistung durch die Mitglieder entstanden ist. Die „berühmte grüne Hütte“ an der Straße „Zum tiefen Reck“
hatte ausgedient, da das Grundstück als Bauplatz verkauft wurde.
Am 26. /27. Juli 1952 fand bereits das erste Schützenfest statt. Willi Roose und seine Frau Alma wurden das erste Königspaar. Als Adjutanten fungierten Heinrich und Emma Lüpping. Die Königskette
hat die Halener Bauerschaft gestiftet. Diese wurde vom damaligen Vorsteher Gustav Feldmann überreicht. Im zweiten Vereinsjahr legte sich der Schützenverein Halen auch eine Fahne zu, die beim
Schützenfest am 16./ 17. Mai 1953 feierlich geweiht wurde. Das beschauliche Halen hatte wohl noch nie so viele Menschen gesehen. Bestes Wetter am Wochenende und drei große Festzelte waren voll
besetzt. Am Abend wurde bei Fackelschein der große Zapfenstreich gespielt. Nach dem Fest war Geld übrig, was die Schützen in ein KK-Gewehr angelegt haben.
Durch Fritz Kremin (Präsident von 1953 – 1963) entstand die Tradition, das der Präsident mit zwei Begleitern hoch zu Ross den Festumzug anführte. Der ehemalige Offizier hielt selbst seine Ansprache
auf seinem Pferd. Auch sollte Kommandeur Willi Teepe reiten. Es wurde geübt und geritten und so manches Mal war das Pferd schneller, als sein Reiter. Willi Teepe schaffte es und mit Musik aus der
Gaststätte wurden Paraden geübt. Man soll es in Hollage gehört haben. Später, als die Pferdehaltung nachließ, verzichteten die Mitglieder auf diese dann kostspielige Parade.
Die Halener Schützen sind in Hochstimmung als Hans Blaudszun 1954 die Kreisheimatschützenkönigswürde erringt. Deshalb durfte der noch so junge Verein schon zwei Jahre später das
Kreisheimatschützenfest in Halen ausrichten. 56 Vereine gaben sich bei dem großen Festumzug ein Stelldichein.
In all den Jahren sorgte die Pokalmannschaft für Erfolge und viele Pokale im Vereinsheim erinnern noch an die Zeiten. Die Mitgliederzahlen stiegen stetig und 1964 wurde erstmals ein
Kinderschützenkönigspaar ermittelt. Diese hießen Friedrich-Wilhelm Mohrmann und Helga Knöfel. Kinderadjutanten waren Hartmut Lammers und Edith Sackschewski. Im Herbst 1974 entstand eine
Frauenschießgruppe, die jedoch am Adlerrupfen und Königsschießen nicht teilnehmen durften, wohl aber an den Vereinsmeisterschaften. Das änderte sich 1998 mit einer Satzungsänderung. Als erster
Schützenverein in der Gemeinde Lotte ließen sie nun auch die Damen auf den Rumpf schießen. Ida Peters errang im Jahr 2000 als erste Frau in der Vereinsgeschichte die Schützenkönigswürde und machte
Ehemann Manfred Peters zu ihrem Prinzgemahl. Weitere Damen als Regentinnen folgten ihr. Derzeit ist Nina Klaiber eine kaum schlagbare Schützin, da haben es auch gute männliche Schützen schwer
gegenzuhalten.
Große Kapellen haben schon bei den Halener Schützenfesten gespielt, weshalb die Schützenfeste zu Volksfesten wurden. Viele Festlichkeiten und interne Treffen fördern ein gutes Vereinsklima.
Tagesfahrten und 10-tätige Urlaubstouren verbringen die Mitglieder und ihre Angehörigen. Ob Tanzgruppen, Büttenredner, Sängerknaben, so manch ein Talent wurde in den Reihen des Schützenvereins
entdeckt.
Neue Mitglieder sind immer herzlich willkommen. Jeden Freitag Übungsschießen: 17.30 Uhr für die Jugend (bis Ostern Schießpause), 18.30 Uhr die Erwachsenen.